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Leserbrief: Frankfurter Stadtbevölkerung wächst nur um 0,4 % in 2016

So, jetzt ist es raus. Die Stadt Frankfurt wächst in 2016 nur um 2746 Menschen. Aber gleichzeitig wird von den Stadtpolitikern ein Horrorszenario an die Wand gemalt, dass nur mit „Bauen, bauen, bauen“ ein angeblicher Zuwachs bis zu 800.000 Einwohnern bis 2030 zu verkraften sei.

Sicher fehlen in der Stadt bezahlbare Wohnungen, aber  dafür müsste der Magistrat erst mal beschließen, dass die städtischen Wohnungsbaugesellschaften nur noch geförderten Wohnraum bauen sollen und nicht wie seit Jahren getan, da wo neu gebaut wird, fast nur noch hochpreisige Quartiere entstehen. Z.B. findet sich auf dem Frankfurter Riedberg nur eine Wohnung, die im Frankfurter Mittelstandsprogramm angeboten wird für 7,80 Euro / qm. Dafür können sich nur Familien mit einem Kind bewerben (3-Personen-Haushalt) mit einem Jahresbruttohaushaltseinkommen von mindestens 46.000 € und maximal 70.000 €. Selbst wenn jemand einen Wohnberechtigungsschein vom Wohnungsamt hat, bekommt er die Wohnung nicht. Ansonsten betragen die Mieten dort zwischen 12 bis 17 Euro/qm wie auch im Europaviertel.

Schon der frühere Planungsdezernent Olaf Cunitz versuchte uns weiszumachen, dass nur mit neuen Baugebieten auf freien Äckern und Wiesen der Wohnungsnot in Frankfurt beizukommen sei. Welche Wohnungsnot bei nur 0,4% Bevölkerungswachstum? Jetzt versucht das Planungsdezernat mit den vier Bürgerbeteiligungsgesprächen einen Anschein von Teilhabe zu erwecken. Gleichzeitig wird z.B. beschlossen, dass das Hilgenfeld am Frankfurter Berg mit 858 Wohnungen auf 14 Hektar Fläche so dicht bebaut werden soll, wie bisher noch nirgends sonst. Und das alles direkt am Rand des Grüngürtels. Für Bonames-Ost / Am Eschbachtal ist hoffentlich das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Immer noch fehlendes Verkehrskonzept für Frankfurter Norden

Vor allem fehlt immer noch das eingeforderte Verkehrskonzept, dass endlich den Frankfurter Norden entlasten soll, damit nicht weiter der komplette Verkehr durch den alten Ortskern von Bonames rollt oder weitere schlimme Unfälle passieren, wie neulich beim Tod einer Radfahrerinan der U-Bahn-Station Kalbach.

Rosemarie Heilig appelliert im Sinnes des Klimaschutzes

Auch die Umweltdezernentin Rosemarie Heilig hat ihren Magistratskollegen Mike Josef eindringlich aufgefordert, keine grünen Flächen mehr zu bebauen, um der Stadt ihre Lebensqualität und Frischluftschneisen zu erhalten. Man kann nur eindringlich an die Stadtverordneten appellieren, sich jedes geplante Baugebiet sehr genau anzuschauen, ob es wirklich dringend nötig ist. Denn für hoch bezahlte Banker, die eventuell vielleicht nach dem Brexit nach Frankfurt kommen, findet sich sicher auch eine angemessene Bleibe im neuen Henninger Turm oder anderen prestigeträchtigen Wohntürmen in Frankfurts Innenstadt.

 

Walter W.

Mitglied des Sprecherkreises der Bürgerinitiative L(i)ebenswertes Bonames.

Quelle:

1 : Frankfurter Rundschau – Artikel vom 7.12.2016 – Frankfurt wächst langsamer

Bastian:
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