Der städtebauliche Beirat der Stadt Frankfurt hat nach einer internen Präsentation der Neuplanung für das Baugebiet Bonames Ost, die vom Chef des Stadtplanungsamt von Lüpke gestaltet wurde, das neue Konzept im wesentlich positiv kommentiert. Dabei wurde offenbar die jeweils einstimmige (!) Ablehnung der Neuplanung durch alle drei beteiligen Ortsbeiräte nicht zur Kenntnis genommen. Das ist bemerkenswert, weil der Beirat sich die Beteilgung der Bürger und Transparenz auf seine Fahnen geschrieben hat. Außerdem irritiert, dass Herr von Lüpke gleichzeitig dem Vorstand einer Vereinigung angehört, die sechs der 14 Mitglieder dieses Beirats entsendet. Auf der Homepage dieses Verbandes werden große Baukonzerne als „Sponsoren“ des Verbands ausgewiesen. Bürgerbeiligung? Transparenz? Die Sprecher der Bürgerinitiative L(i)ebenswertes Bonames haben dazu einen Offenen Brief verfasst. Hier der Wortlaut des Schreibens:
Verärgert nimmt die Bürgerinitiative „L(i)ebenswertes Bonames“ die Stellungnahme des „Städtebaulichen Beirates“ der Stadt Frankfurt zur geplanten Einbetonierung von Bonames-Ost zur Kenntnis. Bedauerlicherweise habe die Mitglieder dieses Beirates ihre Beurteilung des Bauvorhabens abgegeben, ohne die einstimmigen, ablehnenden Voten der gewählten Vertreter der Bevölkerung in den drei betroffenen Ortsbeiräten zu berücksichtigen. Der Beirat setzt offiziell auf Bürgerbeteiligung, hat aber bislang keinen Kontakt zu den betroffenen Bürgern und unserer Bürgerinitiative aufgenommen. Wir kritisieren die Beurteilung des Beirates als bürgerfeindlich und denken, dass sich darin ein eher technokratisches und planungsbaugetriebenes Interesse manifestiert. Symptomatisch dafür die Äußerung von Herrn Dreysse – laut FAZ vom 12.Dez.2013: “Wenn man schon Acker und Grünflächen versiegeln müsse, dann auch richtig“. Heißt also : Wenn schon Beton dann volle Pulle – egal ob eine wunderschöne Landschaft, herrliche Auen, Natur und Tier, Rad-und Spazierwege, frische Luft und blühende Obstgärten verloren gehen. Die Bürgerinitiative möchte auch gerne wissen was Herr Dreysse und sein Beirat unter einer „robusten städtebaulichen Grundfigur“ –Zitat FAZ – versteht. Das lässt nur eine Interpretation zu : Uns interessiert überhaupt nicht was die Menschen in Bonames wollen, denken und fühlen!!
Noch einmal Zitat Dreysse : „Die Mitte wo das Leben pulsiert, solle erhöht werden“. Meint Herr Dreysse etwa Hochäuser ? Und wo bitte soll „Leben pulsieren“ bei geschätzten 3.000 neuen Autos, einer dramatischen Umweltbelastung, verstopften Strassen (A661 / Martinszehnten/ Homburger Landstr. etc…). Darüber haben die Damen und Herren des Beirates kein Wort verloren. Ach ja: Die geplante Umgehungsstrasse müsse zu einer „Promenade“ entschleunigt werden, meint Herr Dreysse. Und wohin mit den Autos ? Nun sind wir endgültig im Reich der Planerphantasie oder wir unterkellern ganz Bonames Ost in eine gigantische Tiefgarage.
Wir, die Einwohner von Bonames werden uns diesen bürger – und naturfeindlichen Plänen energisch widersetzen. Wir laden Sie herzlich zu einem klärenden Gespräch bei einem Ortstermin ein.