Brief von Peter K. an die Fraktionsvorsitzenden im Römer

Geplante Bebauung Bonames-Ost

ScreenShot486Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Schreiben vom 8. Mai 2014 haben wir uns zum ersten Mal an Sie gewandt und Ihnen unsere Sorgen hinsichtlich der geplanten Bebauung „Bonames-Ost“ mitgeteilt. Wir haben – gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Bürger unseres bzw. auch andere Stadtteile – in der Planungsausschusssitzung am 12. Mai 2014 diese Sorgen erneut vorgetragen.

Jedenfalls die Koalitionsfraktionen haben uns auch geantwortet und den Willen bekundet, unsere Anregungen und Stellungnahmen zu Bonames-Ost aufzunehmen und in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen (DIE GRÜNEN IM RÖMER) bzw. unsere Argumente bei der Beratung etwaiger Vorlagen des Magistrats sorgfältig zu bedenken und zu berücksichtigen (CDU-Fraktion).

Dennoch sehen wir uns heute mit einer unveränderten Planungssituation konfrontiert, weshalb wir uns erneut an Sie wenden. Die öffentlichen Aussagen, z.B. die von Herrn Siefert, „immer das alte Lied: Es ist alles gut, solange es nicht vor der eigenen Haustür geschieht“, greift schlichtweg viel zu kurz. Wir – und da sprechen wir sicher für die überwältigende Mehrheit der betroffenen Bürger – sind nicht gegen eine Umsetzung der Planung für Bonames-Ost; es ist schlicht die rücksichtslose Wucht, mit der die Fachplanung den Ortsteil trifft, gegen die wir uns wehren.

Die bislang geltende Begrenzung der Bebauung ist das Ergebnis eines umfassenden Abwägungsprozesses, der zu Beginn dieses Jahrtausends abgeschlossen wurde, also mitnichten die Anciennität genießt, die ihm die heutigen Stadtplaner gerne zuschreiben, indem sie ihn in den 70er Jahren verorten.

Mit dem vorgelegten Entwurf werden sowohl Grünflächen wie auch Vorgehaltsgebiete für Grundwasserschutz, die in der Hauptkarte des RegFNP im Plangebiet ausgewiesen sind, völlig ohne Not überplant.

Wir fordern Sie auf,

  • Korrigieren Sie die politische Vorgabe an die Stadtplaner, indem Sie sich an dem für Bonames tragbaren Konsens von 1.200 WE orientieren;
  • Erhalten Sie Biotope, Kleingärten und Streuobstwiesen in dem Maße, wie es der Regionale Flächennutzungsplan 2010 vorsieht;
  • Schätzen Sie die Veränderung der Verkehrssituation für Bonames realistischer ein. Die Entlastung der Ortsrandstraße für den Ortskern von Bonames ist sehr zweifelhaft. Die Verkehrssituation hat sich seit den 90er Jahren grundlegend geändert.

Der RegFNP 2010, auf den Sie sich ja beziehen, erlaubt Abweichungen im Sinne der vorgenannten Forderungen. Bonames hat ähnlich dem in Harheim einen dörflichen Charakter, es grenzt gerade im Osten an ländlich geprägte Gebiete; schließlich beheimatet das Plangebiet auch besonders schützenswerte Streuobstwiesen und Biotope, die seinerzeit vom Planungsdezernenten der Stadt – ich hatte im Rahmen der Bürgerrunde in der Sitzung am 12. Mai 2014 daraus zitiert – ausdrücklich anerkannt wurden.

Zeigen Sie politische Verantwortung auch für die Bürgerinnen und Bürger, die bereits in Frankfurt wohnen!

Mit freundlichen Grüßen

Peter K

Ein Gedanke zu „Brief von Peter K. an die Fraktionsvorsitzenden im Römer

  1. Tina

    Lieber Peter K., vielen Dank für diesen Beitrag. Ich bin selbst Fahrradpendlerin und habe die Brücke regelmäßig morgens und nachmittags genutzt (und dabei eigentlich auch immer mindestens eine/n andere/n Brückennutzer/in getroffen).
    Was mir aber – genau wie du schreibst – noch wichtiger ist, ist der gefahrlose Überweg für Kinder.
    Ich möchte daher ergänzen, dass die Brücke regelmäßig von den Kindergartenkindern und Erziehern/innen der Kita 69 (und evt. auch anderer Einrichtungen) und von vielen Familien mit kleinen Kindern genutzt wurde, um mit den Kindern fernab des Autoverkehrs und somit gefahrlos in den Nordpark zu gelangen. Will die Stadt dreijährigen Kleinkindern wirklich zumuten, sich durch den Berufsverkehr hindurch zu kämpfen, wenn es eine sichere Alternative gäbe? Oder ist man in der Frankfurter Stadtverwaltung der Ansicht, dass kleine Kinder kein Anrecht auf einen sicheren Weg ins Grüne haben? Falls Bonames Ost so käme, wie die derzeitigen Planungen es vorsehen, wäre auch alles andere Grün außerhalb der Kita bald zubetoniert. Ich würde mir von unseren Kommunalpolitikern wünschen, dass die berechtigten Bedürfnisse unserer Kinder endlich Berücksichtigung finden!

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