Leserbrief von Christoph zur geplanten Bebauung in Harheim

Wohnen statt Arbeiten, Bebauungsplan Nr. 910 Berichte vom 10.9.2014 über das Gewerbegebiet am Urnberg, das für die Wohnungsbebauung umgewidmet werden soll
Mit Interesse und Sympathie habe ich gelesen, dass jetzt endlich eine Lösung für das Gewerbegeiet in Harheim gefunden wurde, das inzwischen mitten in einem Wohngebiet liegt. Am „Urnberg“ sollen jetzt 100 neue Wohneinheiten auf 3 Hektar entstehen, mit viel Grün dazwischen. Die Stadt lässt sich die Umsiedlung etwas kosten. Sie spendiert den Neubürgern sogar eine Begegnungszone in der Mitte, deren Gestaltung laut Stadtplaner Werner Buch „Sache der Stadtteilpolitiker“.

Glückwunsch. Wir Bonameser haben leider mit der Stadtplanung ganz andere Erfahrungen gemacht. Zur Planung des Baugebiets Bonemes Ost/Am Eschbachtal haben der Ortsbeirat 10 und die Nachbarn in Nieder-Eschbach und Harheim einstimmig Stellung bezogen. Sie haben auf den Konsens aus dem Jahr 2002 verwiesen, der im ersten Bürgerbeteiligungsverfahren erzielt worden war und den sich die Stadtverordneten sogar in einem formellen Beschluss zu Eigen gemacht hatten. Danach sollten in dem neuen Baugebiet auf den 40 Hektar höchstens 1350 neue Wohneinheiten entstehen. Das entspricht übrigens ziemlich genau der Quote, die jetzt für das neue Baugebiet in Harheim gewählt wurde, das nur wenige Hundert Meter von Bonames-Ost entfernt liegt. Bei unseren kontroversen Diskussionen mit den Stadtplanern wurde uns gesagt, in Frankfurt werde künftig ausschließlich verdichtet gebaut. Auf die Beschlüsse der Ortsbeiräte angesprochen hieß es, die Ortsbeiräte hätten nichts zu sagen, sie könnten später allenfalls Straßennamen festlegen. Das selbe Planungsamt, dass bisher bei Bonames-Ost einen Stadtverordnetenbeschluss, die Voten der Ortsbeiräte und die Ergebnisse der ersten Bürgerbeteiligung schlicht ignoriert hat und dabei sogar einst bestandsgeschützte Kleingärten platt machen will, nimmt in Harheim offenbar Rücksicht auf die dort bereits wohnende Bevölkerung. Das wünschen sich die Bonameser ebenso. Oder sind die Harheimer wichtiger und einflussreicher als die in Bonameser? Wir erwarten zeitnah zumindest eine gründliche Korrektur des ersten städtebaulichen Entwurfs. Außerdem zeigt das Harheimer Lehrbeispiel, dass es auch auf Frankfurter Gemarkung möglich ist, lebenswerten Wohnraum zu schaffen, ohne wertvolles Ackerland zu versiegeln.
Den Artikel um den es geht finden Sie hier in der FNP und hier in der Frankfurter Rundschau.